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Fast die Hälfte aller Haushalte in Europa ist im Besitz von Haustieren. Diese reichen von Katzen und Hunden über Fische bis hin zu Vögeln und Reptilien, von denen einige als sogenannte „exotische Haustiere“ klassifiziert werden.
Die Europäische Union (EU) ist Marktführer beim Handel mit exotischen Haustieren, insbesondere von Reptilien, Ziervögeln und Zierfischen (wie zum Beispiel Bartagamen, Aras oder Indischen Glasbarschen). Wenn auch Sie bereits einmal mit dem Gedanken gespielt haben sich ein exotisches Haustier zuzulegen, ist es essenziell sich vorab über geltende Bestimmungen zu informieren und diesen zu folgen. Dabei geht es nicht nur um den verantwortungsvollen Umgang bei der Haltung, sondern auch darum, bewusste und fundierte Entscheidungen zu treffen, um mögliche Risiken für den Naturschutz zu erkennen und sich vor rechtlichen, gesundheitlichen und finanziellen Risiken zu schützen.
Auch wenn viele exotische Haustiere legal gehandelt werden, ist der EU-Verbrauchermarkt ein Hauptziel für Schmuggler die versuchen, geltende Handelsregeln zu umgehen. Dabei werden vor allem Onlinehandelsplattformen, soziale Medien, Messen oder auch Zoohandlungen genutzt, um Kontakt zu potenziellen Käufer:innen herzustellen, welche dann unwissentlich ein Tier kaufen, dessen Handel illegal ist.
Um zu vermeiden zum illegalen Wildtierhandel beizutragen ist es daher wichtig sich mit den geltenden Gesetzen vertraut zu machen.
3,000
Zwischen 2018 und 2021 wurden jährlich mehr als 3.000 lebendige Vögel, Reptilien und Amphibien innerhalb der EU beschlagnahmt
Da aber eine große Anzahl von Fällen gar nicht erst aufgedeckt wird, ist das wahre Ausmaß des illegalen Handels vermutlich weitaus höher
Weitere Informationen finden Sie auf der
EU-Verordnung für den Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen
DAS SOLLTEN SIE BEIM KAUF EINES EXOTISCHEN HAUSTIERS BERÜCKSICHTIGEN
Nehmen Sie sich die Zeit und überlegen Sie gut bevor Sie sich für den Kauf eines exotischen Haustiers entscheiden. Bitte denken Sie daran, dass manche exotische Haustiere sowohl sehr groß als auch sehr alt werden können und daher eine besondere Pflege benötigen. Wussten Sie zum Beispiel, dass einige Schildkrötenarten in privater Haltung bis zu 100 Jahre alt werden können?
Bitte beachten Sie die folgenden Aspekte und bedenken Sie dabei auch die potenziellen Risiken, die mit dem Kauf eines wilden Tieres verbunden sein können.
- Die legale Beschaffung: Der Handel mit wildlebenden Arten wird streng kontrolliert. Stellen Sie daher sicher, dass Ihnen der Verkäufer exakte Informationen über das Tier zur Verfügung stellt, wie etwa genaue Angaben über die Art, Herkunft (Nachzucht aus der Gefangenschaft oder aus der Wildnis entnommen), sowie alle nötigen Papiere. Lassen Sie die Informationen unabhängig überprüfen, um die Glaubwürdigkeit des Verkäufers zu bestätigen und sich mit Ihren eigenen rechtlichen Verantwortlichkeiten vertraut zu machen.
- Die benötigten Papiere: Der Handel mit exotischen Haustieren ist mit einer Menge obligatorischer Verwaltungsarbeit verbunden. Vergewissern Sie sich, dass der Verkäufer über alle benötigten Papiere verfügt, und stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Genehmigungen und Zertifikate erhalten, die Sie für den Kauf benötigen.
- Gesundheits- & Sicherheitsanforderungen: Schützen Sie sowohl Tiere als auch Menschen vor möglichen Gesundheits- oder Verletzungsrisiken. Beziehen Sie die Tiere nur von seriösen Züchtern oder Auffangstationen, um ein mögliches Übergreifen von Zoonosen zu vermeiden.
- Das Risiko von invasiven Arten: Einige exotische Haustiere können invasiv werden, wenn sie bei uns wieder freigelassen werden. Dies kann sich schädlich auf die heimische Artenvielfalt auswirken, beispielsweise wenn die neue Art mit heimischen Arten konkurriert, Jagd auf diese macht oder neue Krankheiten überträgt. Sorgen Sie deshalb dafür, dass ihr Haustier sicher untergebracht ist, um ein versehentliches Entlaufen zu verhindern und setzen Sie ein exotisches Tier niemals einfach irgendwo aus.
- Ihre Verpflichtung zur Fürsorge: Der Besitz eines exotischen Haustieres erfordert Zeit, Wissen, Geduld, finanzielle Ressourcen und ein kontinuierliches Engagement. Exotische Haustiere können sehr komplexe Anforderungen an ihre Haltung stellen– denken Sie daher sorgfältig darüber nach, bevor Sie eine Entscheidung zum Kauf treffen.
- Nachhaltigkeit: Informieren Sie sich über die Folgen, die Ihr Kauf für den Artenschutz haben könnte. Überlegen Sie zum Beispiel, ob die Art kommerziellem Druck oder Trends ausgesetzt ist, die von der momentanen Gesetzgebung vielleicht noch nicht ausreichend berücksichtigt werden.
- Machen Sie auf das Thema aufmerksam: Teilen Sie Informationen über die Risiken die vom illegalen Wildtierhandel ausgehen, sowie die Anforderungen für eine verantwortungsvolle Haltung mit Freunden und Familie!
ÜBER DIESE KAMPAGNE
Das UNITE-Projekt
Das UNITE-Projekt, vereint die Bemühungen von Strafverfolgungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), der EU und internationalen Behörden, sowie dem Finanz- & Privatsektor, bei der Bekämpfung von Umweltkriminalität. Das Projekt zielt darauf ab kriminelle Netzwerke zu zerschlagen, die am illegalen Handel mit Abfällen, gefährdeten Arten oder Holz beteiligt sind, der innerhalb oder über die EU verläuft und die Vermögenswerte die durch diesen Handel generiert wurden, einzuziehen.
Das Projekt wird finanziert durch den Fonds für Innere Sicherheit der „Generaldirektion für Inneres Und Migration“ der Europäischen Kommission. Er wird angeführt und umgesetzt von der französischen Gendarmerie (OCLAESP), der italienischen Carabinieri, der Guardia Civil (SEPRONA), den Polizeikräften Ungarns und der Slowakei, sowie den NGOs IFAW, WWF Ungarn, WWF Frankreich, WWF Belgien und TRAFFIC. Zudem wird UNITE sowohl von EUROPOL und CEPOL, bei der Erreichung der Ziele unterstützt, sowie den 17 beteiligten Europäischen Staaten: Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Georgien, Italien, Mazedonien, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn.
Diese Publikation wurde aus Mitteln des Fonds für die Innere Sicherheit der EU finanziert. Ihr Inhalt stellt nur die Ansichten der Autor:innen dar und liegt in ihrer alleinigen Verantwortung. Die Europäische Kommission übernimmt keinerlei Verantwortung für die Verwendung der darin enthaltenden Informationen.